Finanzen

Wenn es um das Thema Geld geht, hat jeder was zu sagen. Meine Bank, mein Versicherungsberater, mein Nachbar – und ich stehe ratlos im Wald. Wer hilft mir, mich dort nicht zu verirren?

Unabhängige Finanzberatung

Wo werde ich gut beraten?

Bei Bankgeschäften, Geldanlagen oder Versicherungen das richtige Produkt zu finden fällt schwer. Fehler bei Finanzentscheidungen können weitreichende Folgen haben. Wo finde ich aber eine gute und unabhängige Beratung? Wie kann ich überhaupt seriöse Angebote von unseriösen unterscheiden?

Eine Finanzberatung sollte auf die Lebenslage der Verbraucher eingehen: die berufliche Situation, das Einkommen und Vermögen, die Zukunftsperspektiven und das familiäre Umfeld. Die Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten müssen mit den Möglichkeiten der angebotenen Finanzdienstleistungen abgestimmt werden. Eine gute Beratung „verkauft“ nicht. Sie vermittelt auf die individuelle Situation angepasste Problemlösungen.

Welche Beratertypen gibt es?

„Vermittler“ sind Personen oder Firmen, die Produkte anderer zum Erwerb anbieten. Neben Maklern und Versicherungsvertretern vermitteln auch Banken z.B. Versicherungsprodukte. Allein im Versicherungsbereich gibt es über 200.000 Vermittler, die eben nicht für‘s Beraten, sondern für’s Verkaufen bezahlt werden. Viele Anbieter von Finanzdienstleistungen bedienen sich zum Vertrieb ihrer Produkte solcher Hilfe.
Die Bezahlung der Vermittler erfolgt durch die Anbieter in der Form von Provisionen. Letztendlich zahlen Sie damit die Vermittler, da die Provisionen in die Produktpreise einkalkuliert sind. Vermittler empfehlen daher normalerweise nur die Produkte, die sie selbst auch vermitteln können. Vergleichbar ist das mit der Beratung in einem Ladengeschäft. Der Verkäufer spricht in der Regel nur Empfehlungen zu den Produkten aus, die in seinem Geschäft geführt werden

Vermittler

Verbraucherzentralen können Sie unabhängig und neutral beraten. Sie sind keine Verkäufer, sondern nehmen ein Beratungsentgelt. Sie erhalten einen Großteil ihrer finanziellen Mittel aus öffentlichen Zuschüssen und sind gemeinnützig organisiert. Sie beraten im Interesse der Verbraucher und verfolgen keine kommerziellen Interessen. Sie vermitteln oder empfehlen daher auch nicht nur einen Anbieter oder ein bestimmtes Produkt. Sie können von bestimmten Produkten abraten und empfehlen z. B. die geeignete Produktklasse oder ziehen aktuelle Vergleiche und Marktübersichten heran.

Verbraucherzentralen

Kennzeichnend für den Strukturvertrieb ist, dass er nach außen gerne als „Wirtschaftsberater“ oder „Finanzoptimierer“ auftritt und eine stark differenzierte Hierarchie aufweist. Es gibt in der Regel keine festen Gehälter. Für jedes verkaufte Finanzprodukt bekommt der Strukturvertrieb eine Provision und je höher jemand in der Hierarchie steht, desto größer ist sein Anteil an den Provisionszahlungen. Nach Ansicht der Verbraucherzentralen erzeugt das System neben dem Fehlanreiz durch die Verkaufsprovisionen einen zusätzlichen Verkaufsdruck. Dadurch besteht für den Verbraucher hier die Gefahr, überteuerte, ineffiziente und nicht bedarfsgerechte Produkte empfohlen zu bekommen.

Strukturvertrieb

Beratung ist eine Dienstleistung, Verkauf ist zunächst nur ein einmaliger Akt. In der Praxis geht beides ineinander über. Die Verkäufer sind eventuell bereits zufrieden, wenn Sie einen Vertrag abgeschlossen haben, die Berater erst, wenn Sie diesen auch verstanden haben. Doch meist sind Berater auch Verkäufer, was zu Interessenskonflikten führt. Raten sie vom Produkt ab, können sie es nicht verkaufen – und damit auch nichts verdienen. Deshalb kann es für Verkäufer finanziell sinnvoll erscheinen, eine für Kunden unvorteilhafte Empfehlung auszusprechen. Verfügen Verkäufer über nur ein Angebot, besteht die Gefahr, dass sie es auch dann empfehlen, wenn es nicht passt.

Beratung oder Verkauf?

Wenn Sie nur über wenig Zeit verfügen und Ihr Wissen in bestimmten finanziellen Dingen begrenzt ist, können Sie Zeit sparen, Fehler vermeiden und Finanz­produkte speziell zu Ihrem Bedarf bekommen.

Was nützt mir Finanzberatung?

Beratung ist nie kostenlos. Es gibt Provisions- und Honorarberater: Entweder zahlt der Anbieter Provisionen an den Berater, die im Produkt eingepreist sind. Oder Sie zahlen direkt ein vereinbartes Honorar für die Beratung.

Wie werden Berater oder Vermittler von Finanz- und Ver­sicher­ungs­pro­duk­ten bezahlt?

Versetzen Sie sich in die Lage des Beraters, der bei Abschluss einer privaten Krankenversicherung 3.500 € Provision, dagegen bei dem Rat in der gesetzlichen zu bleiben keinen Cent verdient!

Wie kann eine Provision die Empfehlung des Beraters beeinflussen?

Honorarberater können die gesamte Breite an Finanzprodukten anbieten. Die Bezahlung erfolgt nur direkt durch Sie als Kunde. Sie dürfen keine Provisionen von Anbietern annehmen.

Was zeichnet den Ho­no­rar­berater aus?

Sie arbeiten ebenfalls auf Provisionsbasis und haben meist nur eine kleine feste Auswahl an Produkten eines oder einiger weniger Anbieter.

Was machen Versicher­ungs­ver­tret­er?

Banken lassen sich ihre Beratung von Ihnen über Provisionen bezahlen, die in den Produkten enthalten sind. Sie nehmen darüber hinaus Entgelte z. B. für das Depot oder den Kauf oder Verkauf von Fonds. Die Mitarbeiter können nur das vermitteln, was die Geschäftsleitung quasi vorgibt. Bei mir zu Hause war jemand, der nannte sich „Finanzoptimierer“.

Wie beraten mich Banker?

Für jedes verkaufte Finanzprodukt bekommt der Strukturvertrieb eine Provision und je höher jemand in der Hierarchie steht, desto größer ist sein Anteil an den Provisionszahlungen.

Mein Nachbar meint, dass sei ein Struktur­vertrieb, was ist das denn?

Seriöse Angebote

Wie erkenne ich unseriöse Angebote?

Seriöse und unseriöse Anbieter und Berater werben um Ihre Gunst. Es gibt eine Reihe von Warnsignalen, die darauf hindeuten können, dass ein Anbieter oder ein Produkt zweifelhaft ist. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, damit Sie dubiosen Anbietern nicht auf den Leim gehen. Tipp: Nichts überstürzen und kritisch hinterfragen!

Seriöse wie unseriöse Angebote können Ihnen überall begegnen: in der Filiale, bei der Beratung zu Hause, im Internet, im E-Mail-Postfach oder am Telefon durch einen unerbetenen Anruf. Prüfen Sie deshalb zunächst die Seriosität des Beraters, indem Sie wichtige Fragen stellen.

  • Gibt es eine Beratungserlaubnis?
  • Welche Qualifikation hat der Berater?
  • Können Produkte, die Sie schon haben, bei der Beratung berücksichtigt werden?
  • Was kostet die Beratung? Bekommt der Berater ein Honorar oder eine Provision?

Welche seriösen Unternehmen eine Erlaubnis besitzen, können Sie bei der Unternehmensdatenbank der Finanzaufsicht BaFin recherchieren. Bitte beachten Sie zuvor auch die Bedienungs- und Rechtshinweise.
Hier kommen Sie zur Unternehmensdatenbank der BaFin

Die Stiftung Warentest verschafft Verbrauchern mit der „Warnliste Geldanlage“ schnell einen Überblick über dubiose, unseriöse oder sehr riskante Geldanlage-Angebote. Sie kostet 2,50 €.
Link zur Stiftung Warentest

Kaum, selbst Dilettanten und Ganoven verfügen über Hochglanzprospekte und repräsentative Büroräume, die oft nur Blendwerk sind. Jeder Laie darf sich auch Finanzvermittler oder Vermögensberater nennen.

Kann ich einen unseriösen Berater gleich auf den ersten Blick erkennen?

Sie werden unter Zeitdruck gesetzt und müssen sich schnell entscheiden. Aber seriöse Angebote gibt es nicht nur heute, sondern auch morgen noch!

Bei welchen Anzeichen sollten meine Alarm­glocken läuten?

Altersvorsorge

Wie finde ich den Einstieg in die Altersvorsorge?

Altersvorsorge ist für viele ein sehr komplexes Thema, bei dem der richtige Einstieg schwerfällt und sich erst mal Fragen auftürmen. Bevor Sie über Ihre Altersvorsorge nachdenken, sollten Sie zunächst einen Kassensturz machen: Erst nach einer Bestandsaufnahme können Sie sinnvoll planen.

Bestandsaufnahme

Altersvorsorge beginnt mit der Bestandsaufnahme aller Versicherungs- und Vermögenswerte. Alle Einnahmen und Ausgaben kommen auf den Tisch: Reicht der aktuelle Versicherungsschutz aus? Welche Ausgaben stehen in Zukunft an? Wie sieht meine Zukunftsplanung aus?

Am Ende können Sie prüfen, wie viel Sie tatsächlich für die zusätzliche Altersvorsorge übrighaben.

Wenn jemand berufs- oder erwerbsunfähig wird, der Hauptverdiener in der Familie stirbt und das über die Hausbank finanzierte Eigenheim noch nicht abgezahlt ist, wird das Sparen für die Zusatzrente schwierig.

Existenzbedrohende Risiken abzusichern hat daher erst mal oberste Priorität.

Sie sollten deshalb eine Haftpflicht- und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Wer Kinder hat oder ein Haus finanziert, sollte eine Risikolebensversicherung für den Todesfall in Betracht ziehen.

Wichtige Grundregel: Schulden tilgen geht vor. Gesparte Schuldzinsen liegen in der Regel höher als Zinsen auf Erspartes. Immer flüssig bleiben und genug Kapitalreserven sind einzuplanen. Ist die Reserve nicht ausreichend, kann es passieren, dass der Altersvorsorgevertrag unter Einbußen vorzeitig gekündigt werden muss.

Dann geht es an die Auflistung, welche Versorgungsansprüche bereits bestehen: Ob gesetzliche, betriebliche oder private Renten? Die konkrete Versorgungslücke hängt sehr davon ab, welche Rentenhöhe und Kaufkraft im Alter angestrebt wird. Entscheidend ist das zur Verfügung stehende Budget. Wie viel kann überhaupt im Monat zusätzlich gespart werden?

Reicht meine Rente?

Die gesetzliche Rente bleibt für die meisten der wichtigste Baustein ihrer Vorsorge. Ihre Aufgaben und Leistungen sollte man kennen, um die passende private Vorsorge darauf aufzubauen. Welche Leistungen erhalte ich? Wie lässt sich die Rentenhöhe abschätzen? Was fehlt mir und wo finde ich eine passende Ergänzung?

Wie funktioniert die gesetzliche Rente?

Die Altersvorsorge erfolgt in Deutschland noch überwiegend generationenübergreifend und in solidarischer Versicherungsform über die Deutsche Rentenversicherung. Die Basis bildet der Generationenvertrag, auf Grundlage dessen die Jungen für die Alten zahlen.

Die eingezahlten Beiträge werden nicht angespart, um im Alter ausgezahlt zu werden. Sie werden direkt für die aktuellen Rentenzahlungen heutiger Rentner verwendet.

Zur Absicherung gegen Altersarmut spielt die gesetzliche Rente eine tragende Rolle. Dass sie im Alter allein nicht mehr reichen wird, ist mittlerweile vielen bekannt.

Versicherungspflicht besteht für alle Arbeitnehmer und auch bestimmte Gruppen von Selbständigen. Sie beginnt mit der Aufnahme einer Ausbildung oder Berufstätigkeit.

Die Beitragszahlung wird je zur Hälfte vom Versicherten und Arbeitgeber getragen. Die Beitragshöhe richtet sich nach dem Arbeitsentgelt.

Die Deutsche Rentenversicherung zahlt bei Renteneintritt eine Altersrente als monatliche Geldleistung so lange man lebt.

Damit Versicherte nach einer Erkrankung wieder an ihren Job zurückkehren können, zahlt sie auch Leistungen zur medizinischen Rehabilitation.

Bei Invalidität wird eine Erwerbsminderungsrente gezahlt. Und im Todesfall können Angehörige eine Witwen- oder Waisenrente erhalten.

Welche Möglichkeiten zur Altersvorsorge gibt es?

Sie sollten die zu Ihnen passenden Möglichkeiten der Altersvorsorge kennen. Nicht alle Vorsorgeformen sind für alle Berufsgruppen abschließbar. Der richtige Weg ist abhängig vom beruflichen Status, der familiären Situation und davon, welcher Vorsorgetyp Sie sind.

Für Arbeitnehmer und Beamte ist die Riester-Rente vorgesehen. Für Selbständige die Rürup-Rente, um noch privat Rente anzusparen. Doch was, wenn ich den Job wechsle, eine Familie gründe oder ein Haus baue? Kommen konventionelle Bankprodukte, Wertpapiere in Form von Investmentfonds und private Rentenversicherungen oder die selbst genutzte Immobilie in Betracht? Private Altersvorsorge sollte gleichermaßen flexibel, sicher und rentabel sein. Geht das überhaupt? Sie müssen für sich entscheiden, was am ehesten geeignet erscheint. Bei Bedarf sollten Sie auf eine unabhängige Beratung setzen.

Was ist die „Private Altersvorsorge aus drei Schichten“?

Das 3-Schichten Modell teilt alle Altersvorsorgeprodukte nach der steuerlichen Behandlung ihrer Beiträge und späteren Rente ein:

In Schicht eins und zwei soll vom Prinzip her die Steuer erst im Alter anfallen und die Einzahlungen sollen weitgehend steuerfrei bleiben. In Schicht drei fällt die Steuer meist im Erwerbsleben an.

Über die erste Schicht ist nahezu jeder Erwerbstätige abgesichert. Die erste Schicht stellt eine Art Basisversorgung dar, bei der man je nach Beruf pflichtversichert ist. Dazu zählen die gesetzliche Rentenversicherung für Arbeitnehmer und manche Selbständige wie Handwerker, Lehrer oder Hebammen, die Beamtenversorgung und berufsständische Versorgungswerke, denen u.a. Ärzte, Anwälte, Architekten und Steuerberater angehören. Private Rürup-Verträge können Selbständige freiwillig abschließen, die sonst ohne Basisvorsorge wären.

Dagegen ist es über die erste Schicht hinaus jedem selbst überlassen, zusätzlich über Schicht zwei oder drei anzusparen.

Die zweite Schicht umfasst die geförderte Riester-Rente und die betriebliche Altersvorsorge.

Zur dritten Schicht wird die übrige Altersvorsorge gezählt. Im Prinzip alles, was zur Vermögensbildung dienen kann, z. B. private Rentenversicherung, Investmentfonds oder die Immobilie als Altersvorsorge.

Aus der jährlichen Renteninformation der deutschen Rentenversicherung und den Standmitteilungen aller anderen Anbieter.

Wo erfahre ich den aktuellen Stand meiner Rentenansprüche?

Nein, denn Sie müssen einen gewissen Kaufkraftverlust durch die Inflation abziehen und die Rentenansprüche unterliegen Abzügen für Krankenversicherung und Steuern.

Kann ich die Höhe der künftigen Renten einfach mit der heutigen Kaufkraft meines Arbeitslohns gleichsetzen?

Die Rentenhöhe liegt künftig im Schnitt nur noch bei knapp 50 % des kurz vor Rentenbeginn gezahlten Arbeitslohns.

Welche gesetzliche Rentenhöhe lässt sich künftig erwarten?

Die Grundsicherung ist keine Rente, sondern eine Geldleistung der Stadt oder Gemeinde, wenn Menschen nicht genug Geld zum Leben haben.

Was ist die Grundsicherung?

Ja, wenn sie zur zweiten Schicht zählt. Auf die Beiträge in der Ansparphase fällt keine Steuer an oder sie wird vom Finanzamt erstattet. Riester-Verträge werden zudem durch Zulagen gefördert.

Wird private Altersvorsorge staatlich gefördert?

Beträgt die Anlagerendite 2 % pro Jahr, kommt er auf 233 €, bei 4 % kommt er auf 306 €.

Auf welche Rente kommt ein 40-Jähriger in etwa, wenn er monatlich 200 € anspart?

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